129
Gewahrsam und gab ihn erst gegen ein hohes Lsegeld (150000 Mark Silber = 1,350000 Mark) wieder frei, nachdem er ihn sogar ge-zwungen, die Krone Englands als Lehen des Kaisers anzuerkennen.
74. Der deutsche Orden entstand aus der zur Pflege er-krankter deutscher Pilger zu Jerusalem gegrndeten Bruderschaft des Hospitals ad S. Mariam. Als beim 3. Kreuzzuge die deutschen Pilger durch Seuchen viel zu leiden hatten, errichteten Kaufleute aus Lbeck, weil die Johanniter meistens nur fr italienische, die Templer nur fr franzsische Pilger sorgten, zu Akkon ein Zelt fr die deutschen Kranken und bertrugen die Pflege derselben der Marianischen Bruderschaft. Zur Belohnung ihres Eifers gab Herzog Friedrich von Schwaben, der Fhrer des deutschen Kreuzheeres, ihnen 1190 die Einrichtung eines geistlichen Ritterordens und wirkte fr denselben die kaiserliche und ppstliche Besttigung aus. Die Ordensglieder, welche smtlich deutscher Abkunft sein muten, teilten sich in streitende oder Ritter, in Geistliche und dienende Brder, standen unter einem Hochmeister und trugen als Ordenskleid einen weien Mantel mit schwarzem Kreuze. Der Orden gewann eine erhhte Bedeutung, als der von den heidnischen Preußen bedrngte Herzog Konrad von Masovien ihm das Kulmer Land abtrat unter der Bedingung, da er einen Teil seiner Ritter zur Bekriegung der Preußen entsendete. Der Hochmeister Hermann von Salza ging auf dieses Anerbieten ein und sandte ein kleines Heer unter Hermann Balk nach Preußen (1228). Hier begannen die Ritter einen planmigen Eroberungskrieg lind unterwarfen in einem Zeitrume von 55 Jahren (12281283) das ganze preuische Land, so da dieses jetzt das Hauptbesitztum des Ordens wurde. Daher wurde denn auch nach dem Falle Akkons (1291), nachdem auf kurze Zeit Venedig die Residenz des Hochmeisters gewesen war. der Sitz des Ordens vom Hoch-meister Siegfried von Feuchtwangen nach Marienburg verlegt (1309). Die weitere Geschichte des Ordens s. im 3. Bande.
3 Heinrich Vi., 11901197.
75. Klug und gewandt, von hoher staatsmnnischer Tchtigkeit, aber von harter Gemtsart, verfolgte Heinrich Vi. hochfliegende Plne, ohne die groartige Kraft seines Vaters zu besitzen.
1. Heinrichs des Lwen Ende und erster Zug Heinrichs Vi. nach Italien. Heinrich der Lwe, welcher gem einer Verabredung
Stein, Lehrbuch der Geschichte f. ob. Kl. Ii. 9
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Schwaben Friedrich Konrad_von_Masovien Konrad Hermann_von_Salza Hermann_Balk Siegfried Siegfried Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrichs Heinrichs Heinrich
200
Das Reich Portugal entstand dadurch, da Alfons Vi. von Castilien einem burgundischen Grafen fr seine Untersttzung im Kriege gegen die Mauren einen Landstrich zwischen Minho und Duero als Lehen bertrug. Im I. 1142 wurde die bisherige Grafschaft zu einem Knigreiche erhoben. Mit Hilfe englischer und niederlndischer Kreuzfahrer ward Lissabon, die sptere Hauptstadt, den Unglubigen entrissen.
Nach langer Zeit innerer Zerrttung traten in dem christlichen Spanien geordnete Zustnde ein, als die Erbin von Castilien, Jsabella, durch ihre Vermhlung mit Ferdinand dem Katholischen von ra-gonien (1468) die Vereinigung dieser beiden Knigreiche herbeifhrte. Durch einen Bunb der castilischen Stbte, die Hermandad (d. fj. Verbrderung), wurde die Ruhe im Innern erhalten, während Ferdinand durch bernahme des Gromeistertums der Ritterorden von Alcantara, Calatrava und San Jago das knigliche Ansehen erhhte. Da der Gegensatz der Christen zu den Mohammedanern in Spanien zugleich ein nationaler war, so setzte die Regierung das Glaubensgericht der In-quisition ein, welches unter dem Vorsitze des Dominikaners Torquemaba und dem Beistanbe teils geistlicher, teils weltlicher Richter hauptschlich der solche Christen richtete, welche mohammebanischer oder jdischer Ansichten und Gebruche verdchtig waren. Auch durch Eroberungen behnte Ferdinand seine Macht aus. Er entri den Mauren ihre letzte Besitzung Granaba (1492) und den Franzosen den sblich der Pyrenen gelegenen Teil von Navarra (1502), eroberte zu Sicilien und Sardinien, welche bereits der Krone Aragonien angehrten, noch Neapel hinzu (vgl. S. 188) und gewann in dem neuentdeckten Amerika ein ergiebiges Feld fr den Handel.
Ostliche Reiche.
Polen.
a) Polen unter den Piasten (bis 1370). Das lteste polnische Knigshaus stammte der Sage nach von einem Bauern Piast. In die Geschichte tritt Polen zuerst ein in der Zeit Ottos des Groen, als der Herzog Miesko (Mieczyslaw), durch seine christliche Gemahlin bewogen, zum Christentume bertrat (966) und die Lehnshoheit des deutschen Kaisers anerkannte. Sein Sohn Boleslaw I. der Starke > Chrobry, um d. 1.1000) fgte Mafowien, Krakowien und Schlesien feiner Herrschaft hinzu, unterwarf einen Teil Pommerns und Preuens und fhrte einen glcklichen Krieg gegen den Kaiser Heinrich Ii. Im Besitze
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Extrahierte Personennamen: Alfons_Vi Ferdinand Ferdinand Alcantara Calatrava Ferdinand Ottos Mieczyslaw) Boleslaw_I. Heinrich_Ii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Lissabon Spanien Spanien Navarra Sicilien Sardinien Aragonien Neapel Amerika Polen Polen
201
einer bedeutenden Macht konnte der prachtliebende Fürst sich den Knigs-titel beilegen. Aber das Knigtum wurde bald durch die Macht des Adels (Schlachzizen) immer mehr in Schatten gestellt. Der letzte König aus dem Piastischen Stamme, Casimir Iii. der Groe (13331370), erneuerte den Glanz des Knigtums. Er vereinigte Gropolen, Kleinpolen, Galizien oder Rotruland und Podolien unter seinem Scepter Zugleich hob er das Gerichtswesen durch Einfhrung eines neuen Gesetzbuches und befrderte die Wissenschaften durch Grndung der Universitt Krakau. Ihm folgte sein Schwestersohn Ludwig der Groe, König von Un-garn. welcher beide Lnder unter seiner Herrschaft vereinigte.
b) Polen mit Ungarn vereinigt (13701382). Schon Casimir hatte, um die Thronfolge seines Schwestersohues durchzusetzen, dem Adel mehrere Vorrechte verliehen. Diese mute Ludwig noch vergrern, um die Zustimmung desselben zur Thronfolge seiner Tochter Hedwig zu erlangen. Um Litauen mit Polen zu vereinigen, heiratete Hedwig den Grofrsten Jagiello von Litauen, welcher zum Christentums bertrat und den Namer Wladyslaw Ii. annahm.
e)Polen unter denjagiellonen(13821572). Wladyslaw Ii. vernichtete die Blte des deutschen Ordens in der Schlacht bei Tannen-berg (1410) und zwang denselben im Thorner Frieden (1411) zur Abtretung Samogitiens (vgl. Bd. Iii 56). Sein Sohn und Nach-folger Wladyslaw Iii. wurde zum Könige von Ungarn erhoben (vgl. S. 181 u. 202). Dessen Bruder und Nachfolger Casimir Iv. erwarb nach einem langwierigen Kriege, von mehreren westpreuischen Stdten untersttzt, im zweiten Thorner Frieden (1466) vom Orden Westpreuen und die Lehnsoberhoheit der Ostpreuen. Da er aber, um die Mittel zu diesem Kriege zu erlangen, sich zu hufigen Berufungen des Adels gentigt sah. so wurde die Einrichtung getroffen, da sich ein stndiger Reichstag von Landboten oder Abgeordneten des Adels ver-sammelte, an deren Zustimmung der König in der Gesetzgebung und Besteuerung gebunden war.
Ungarn.
107. a) Ungarn unter den Arpaden (bis 1301). Als die Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfelde von Otto dem Groen geschlagen waren, lieen sie sich in festen Wohnsitzen nieder. Geordnete Zustnde bahnte erst der vom hl. Adalbert getaufte König Stephan der Heilige (um d. I. 1000) an, indem er das Christentum einfhrte
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Extrahierte Personennamen: Casimir_Iii Ludwig_der_Groe Ludwig Casimir Ludwig Ludwig Hedwig Hedwig Jagiello Wladyslaw_Ii Wladyslaw_Ii Wladyslaw_Iii Casimir_Iv Otto
129
Gewahrsam und gab ihn erst gegen ein hohes Lsegeld (150000 Mark Silber ----- 1,350000 Mark) wieder frei, nachdem er ihn sogar ge-zwungen, die Krone Englands als Lehen des Kaisers anzuerkennen.
74. Der deutsche Orden entstand aus der zur Pflege er-krankter deutscher Pilger zu Jerusalem gegrndeten Bruderschaft des Hospitals ad S. Mariam. Als beim 3. Kreuzzuge die deutschen Pilger durch Seuchen viel zu leiden hatten, errichteten Kaufleute aus Lbeck, weil die Johanniter meistens nur fr italienische, die Templer nur fr franzsische Pilger sorgten, zu Akkou ein Zelt fr die deutschen Kranken und bertrugen die Pflege derselben der Marianischen Bruderschaft. Zur Belohnung ihres Eisers gab Herzog Friedrich oon Schwaben, der Fhrer des deutschen Kreuzheeres, ihnen 1190 die Einrichtung eines geistlichen Ritterordens und wirkte fr denselben die kaiserliche und ppstliche Besttigung aus. Die Ordensglieder, welche smtlich deutscher Abkunft sein muten, teilten sich in streitende oder Ritter, in Geistliche und dienende Brder, standen unter einem Hochmeister und trugen als Ordenskleid einen weien Mantel mit schwarzem Kreuze. Der Orden gewann eine erhhte Bedeutung, als der von den heidnischen Preußen bedrngte Herzog Konrad von Masovien ihm das Kulmer Land abtrat unter der Bedingung. da er einen Teil seiner Ritter zur Bekriegung der Preußen entsendete. Der Hochmeister Hermann von Salza ging auf dieses Anerbieten ein und sandte ein kleines Heer unter Hermann Balk nach Preußen (1228). Hier begannen die Ritter einen planmigen Eroberungskrieg und unterwarfen in einem Zeitrume von 55 Jahren (12281283) das ganze preuische Land, so da dieses jetzt das Hauptbesitztum des Ordens wurde. Daher wurde denn auch nach dem Falle Akkons (1291), nachdem auf kurze Zeit Venedig die Residenz des Hochmeisters gewesen war. der Sitz des Ordens vom Hoch-meister Siegfried von Feuchtwangen nach Marienburg verlegt (1309). Die weitere Geschichte des Ordens s. im 3. Bande.
3. Heinrich Vi., 11901197.
75. Klug und gewandt, von hoher staatsmnnischer Tchtigkeit, aber von harter Gemtsart, verfolgte Heinrich Vi. hochfliegende Plne, ohne die groartige Kraft seines Vaters zu besitzen.
1. Heinrichs des Lwen Ende und erster Zug Heinrichs Vi. nach Italien. Heinrich der Lwe, welcher gem einer Verabredung
Stein, Lehrbuch der Geschichte f. ob. Kl. Ii. 9
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Das Reich Portugal entstand dadurch, da Alfons Vi. von Castilien einem burgundischen Grafen fr seine Untersttzung im Kriege gegen die Mauren einen Landstrich zwischen Minho und Duero als Lehen bertrug. Im I. 1142 wurde die bisherige Grafschaft zu einem Knigreiche erhoben. Mit Hilfe englischer und niederlndischer Kreuzfahrer ward Lissabon, die sptere Hauptstadt, den Unglubigen entrissen.
Nach langer Zeit innerer Zerrttung traten in dem christlichen Spanien geordnete Zustnde ein, als die Erbin von Castilien. Jfabella, durch ihre Vermhlung mit Ferdinand dem Katholischen von ra-gonien (1468) die Bereinigung dieser beiden Knigreiche herbeifhrte. Durch einen Bund der castilischen Städte, die Herrnandad (d. h. Ver-brderung), wurde die Ruhe im Innern erhalten, während Ferdinand durch bernahme des Gromeistertums der Ritterorden von Alcantara, Calatrava und San Jago das knigliche Ansehen erhhte. Da der Gegensatz der Christen zu den Mohammedanern in Spanien zugleich ein nationaler war, so setzte die Regierung das Glaubensgericht der In-quisition ein, welches unter dem Vorsitze des Dominikaners Torquemada und dem Beistande teils geistlicher, teils weltlicher Richter hauptschlich der solche Christen richtete, welche mohammedanischer oder jdischer Ansichten und Gebruche verdchtig waren. Auch durch Eroberungen dehnte Ferdinand seine Macht aus. Er entri den Mauren ihre letzte Besitzung Granada (1492) und den Franzosen den sdlich der Pyrenen gelegenen Teil von Navarra (1502), eroberte zu Sicilien und Sardinien, welche bereits der Krone Aragonien angehrten, noch Neapel hinzu (vgl. S. 188) und gewann in dem neuentdeckten Amerika ein ergiebiges Feld fr den Handel.
stliche Reiche.
Polen.
106. a) Polen unter den Piasten (bis 1370). Das lteste polnische Knigshaus stammte der Sage nach von einem Bauern Piast. In die Geschichte tritt Polen zuerst ein in der Zeit Ottos des Groen, als der Herzog Miesko (Mieczyslaw), durch seine christliche Gemahlin bewogen, zum Christentums bertrat (966) und die Lehnshoheit des deutschen Kaisers anerkannte. Sein Sohn Boleslaw I. der Starke (Chrobry. um d. 1.1000) fgte Masowien. Krakowien und Schlesien seiner Herrschaft hinzu, unterwarf einen Teil Pommerns und Preuens und fhrte einen glcklichen Krieg gegen den Kaiser Heinrich Ii. Im Besitze
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201
einer bedeutenden Macht konnte der prachtliebende Fürst sich den Knigs-titel beilegen. Aber das Knigtum wurde bald durch die Macht des Adels (Schlachzizen) immer mehr in Schatten gestellt. Der letzte König aus dem Piastischen Stamme, Casimir Iii. der Groe (13331370), erneuerte den Glanz des Knigtums. Er vereinigte Gropolen, Kleinpolen, Galizien oder Rotruland und Podolien unter seinem Scepter Zugleich hob er das Gerichtswesen durch Einfhrung eines neuen Gesetzbuches und befrderte die Wissenschaften durch Grndung der Universitt Krakau. Ihm folgte sein Schwestersohn Ludwig der Groe, König von Un-garn. welcher beide Lnder unter seiner Herrschaft vereinigte.
b) Polen mit Ungarn vereinigt (13701382). Schon Casimir hatte, um die Thronfolge seines Schwestersohnes durchzusetzen, dem Adel mehrere Vorrechte verliehen. Diese mute Ludwig noch vergrern, um die Zustimmung desselben zur Thronfolge seiner Tochter Hedwig zu erlangen. Um Litauen mit Polen zu vereinigen, heiratete Hedwig den Grofrsten Jagiello von Litauen, welcher zum Christentums bertrat und den Namer Wladyslaw Ii. annahm.
c) Polen unter denjagiellonen (13821572). Wladyslaw Ii. vernichtete die Blte des deutschen Ordens in der Schlacht bei Tannen-berg (1410) und zwang denselben im Thorner Frieden (1411) zur Abtretung Samogitiens (vgl. Bd. Iii 56). Sein Sohn und Nach-folger Wladyslaw Iii. wurde zum Könige von Ungarn erhoben (vgl. S. 181 u. 202). Dessen Bruder und Nachfolger Casimir Iv. erwarb nach einem langwierigen Kriege, von mehreren westpreuischen Stdten untersttzt, im zweiten Thorner Frieden (1466) vom Orden Westpreuen und die Lehnsoberhoheit der Ostpreuen. Da er aber, um die Mittel zu diesem Kriege zu erlangen, sich zu hufigen Berufungen des Adels gentigt sah, so wurde die Einrichtung getroffen, da sich ein stndiger Reichstag von Landboten oder Abgeordneten des Adels ver-sammelte, an deren Zustimmung der König in der Gesetzgebung und Besteuerung gebunden war.
Ungarn.
107. a) Ungarn unter den Arpaden (bis 1301). Als die Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfelde von Otto dem Groen geschlagen waren, lieen sie sich in festen Wohnsitzen nieder. Geordnete Zustnde bahnte erst der vom hl. Adalbert getaufte König Stephan der Heilige (um d. I. 1000) an, indem er das Christentum einfhrte
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126
D. Der Weltkrieg.
(Njemen) aus gegen Königsberg, das südliche vom Narew in der Richtnng auf Westpreußen vorstieß. Hindenburg wandte sich zuerst gegen das letztere und errang in den Tagen vom 26. bis 30. Viii. in der Schlacht von Tannenberg einen so glänzenden Sieg, daß fast 100 000 Russen und 500 Kanonen in seine Hände fielen und die Narew-ctmtee vernichtet war. Dann zog er nach Norden und vertrieb auch die Njemenarmee, bei der sich der russische „Generalissimus" Großfürst Nikolai, der Haupthetzer zum Kriege, befand, durch den Sieg bei den Großen Masurischen Seen ans Ostpreußen, wobei sie 30 000 Gefangene zurückließ (9. und 10. Ix.). Während aber jetzt der sieggekrönte „Generalfeldmarschall" zum Schutze unserer bedrohten Provinzen Posen und Schlesien nach Süden zog, brach nochmals ein fast 200000 Mann starkes russisches Heer in Ostpreußen ein. Mit großer Zähigkeit hielten sich schwache deutsche Korps gegen die Übermacht, bis Hindenburg Hilfe brachte und den vom General st abs-ches von Falkenhayn entworfenen Schlachtenplan unter Mitwirkung tüchtiger Generale (Below und Eichhorn) wiederum glänzend durchführte. Die Winterschlacht in Masuren (7.—14. Februar 1915) gab nochmals 100000 Russen in deutsche Hände und befreite unter den Augen des Kaisers das schwer geprüfte Ostpreußen endgültig von dem barbarischen Feinde.
Die Rüsten in Längst hatte sich die russische „Dampfwalze", die mit ihren Mil-Galilie"" lionenheeren Deutschland und Österreich zerdrücken sollte, in Bewegung 'gesetzt. Die Russen wollten durch Polen auf Berlin und durch Galizien auf Wien losgehen. Den Hauptstoß hatten zunächst die Österreicher auszuhalten, deren Heeresleitung unter dem Erzherzog Friedrich steht. Sie suchten den Feinden zuvorzukommen, drangen in Polen ein und errangen noch im August mehrere schöne Siege. Aber bald waren die Russen in fast dreifacher Übermacht, und so mußten die Österreicher wieder zurück, ja, einen großen Teil Galiziens mit der Hauptstadt Lemberg und die Bukowina mit Czernowitz dem Feinde überlassen. Schon drangen die Russen in die Karpathenpässe ein, die den Weg nach Ungarn eröffneten. Mit bewunderungswerter Ausdauer hielt in ihrem Rücken General Knsmanek die am San gelegene Festung Przemysl mehrere Monate lang, bis schließlich der Hunger ihn zur Ergebung zwang (22. Iii. 1915). Inzwischen hatte unser Hindenburg den Österreichern durch einen kühnen Zug von Oberschlesien aus, der ihn bis vor Warschau brachte, Luft geschaffen; aber ganz^ ungeheure russische Truppenmassen zwangen ihn sowie die Österreicher zum Zurückweichen. Trotzdem beschlossen die Verbündeten
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Extrahierte Personennamen: Großfürst_Nikolai Friedrich Friedrich August
Extrahierte Ortsnamen: Königsberg Narew Tannenberg Posen Masuren Deutschland Berlin Galizien Wien Polen Galiziens Lemberg Bukowina Czernowitz Karpathenpässe Ungarn Oberschlesien Warschau
136
1483 10. Nov.
1517 31. Okt.
1519
1521
1525
1539 1. Nov.
1555
1618
1618-1648
1632
1648
1640-1688
1675
1701 18. Jan.
1713-1740
1740-1786
1740-1742
1744-1745
1756-1763 i
1763
1786-1797
Kanon der einzuprägenden Zahlen.
Geburt Martin Luthers, des Reformators.
Luther schlägt die 95 Thesen gegen den Ablaßhandel an
I die Tür der Schloßkirche zu Wittenberg (Beginn der Reformation).
Der Habsburger Karl V., König von Spanien, wird Deutscher Kaiser.
Luther verweigert auf dem Reichstag zu Worms den Widerruf.
Der Hochmeister des Deutschen Ordens, Albrecht von Hohen* Zollern, verwandelt den Ordensstaat in das weltliche Herzogtum Preußen.
Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg tritt in Berlin zur Evangelischen Kirche über (Einführung der Reformation in der Mark).
Der Augsburger Religionsfrieden zwischen Katholiken und Lutheranern.
Kurfürst Johann Siegismuud von Brandenburg erbt das Herzogtum Preußen.
Der Dreißigjährige Krieg.
Gustav Adolf, der „Retter des Protestantismus", siegt und fällt in der Schlacht bei Lützen.
Der Westfälische Frieden.
Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst.
Der Große Kurfürst befreit Brandenburg durch den Sieg bei Fehrbellin von der Schwedennot.
Kurfürst Friedrich Iii., der Sohn des Großen Kurfürsten, läßt sich in Königsberg zum „König in Preußen" krönen.
Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, der „Soldatenkönig".
Friedrich der Große.
Der Erste Schlesische Krieg (Schlacht bei Mollwitz).
Der Zweite Schlesische Krieg (Schlachten bei Hohenfriedberg und Keffelsdorf).
Der Siebenjährige (Dritte Schlesische) Krieg (Schlachten bei Prag, Kolin, Roßbach, Lenthen, Zorndorf, Kunersdorf, Liegnitz, Torgau).
Frieden zu Hubertusburg: Schlesien bleibt preußisch.
Friedrich Wilhelm Ii.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Martin_Luthers Karl_V. Karl_V. Albrecht_von_Hohen Albrecht Joachim_Ii Johann_Siegismuud Johann Gustav_Adolf Gustav Adolf Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm